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Wilhelm Busch – Gastropoet

von Nik zu 9. Januar 2008

wilhelm_busch.pngNatürlich kennt ihn jedes Kind: Wilhelm Busch ist nicht nur als Erfinder von „Max und Moritz“ in Erinnerung. Er ist der Ur-Vater der Comic-Erzählung, Autor von „Plisch und Plum“, der „Frommen Helene“ und Wegbereiter sprachlicher Lautmalerei. Sein Lehrer Lämpel aus Max und Moritz ist sicherlich bekannter als der Doktor Faustus von Thomas Mann. Dabei trug sich Busch, bevor er sich der Malerei zuwendet mit dem Gedanken, als Bienenzüchter nach Brasilien auszuwandern. Zum Glück aber schafft er mit „Max und Moritz“ aus dem Stand den Durchbruch.

Seine Verbundenheit mit dem Imkerhandwerk wird er jedoch durch verschiedene Arbeiten für das „Bienenwirtschaftliche Zentralblatt“ dokumentieren. Wilhelm Busch 1832 geboren ist heute vor 100 Jahren gestorben. Nicht nur die Streiche von Max und Moritz, die sich durch den Teig knabbern und die Hühner der Witwe Bolte durch den Kamin klauen, sind dem leiblichen Wohl gewidmet. Viele seiner Reime sind verschiedenen Getränken gewidmet. Der Unglücksrabe Hans Huckebein schaut noch zu tief ins Glas „Jetzt aber naht sich das Malör. Denn dies Getränk ist Likör.“ Aber schon bald entwirft Busch Verse, wie man sie mittlerweile auf jedem Kalenderblatt finden kann und die seine bewundernswerte Berühmtheit im deutschsprachigen Raum begründen. „Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben.“ „Es ist ein Brauch von alters her. Wer Sorgen hat, hat auch Likör!“

Selbstredend handelt es sich hier um die Weisheiten eines Mannes, der den guten Seiten des Lebens zugewandt war. Nicht umsonst charakterisiert Busch sich selbst als Gourmet, der auch die Hausmannskost schätzt: „Wenn ich auch im gewöhnlichem Lauf der Tage schlichtweg zu essen liebe, bin ich doch nicht so hartmäulig, um gewöhnlich Gutes nicht schätzen zu können, oder so bescheiden, dass ich mich für das Beste nicht gut genug hielte.“

Eine Fotografie aus dieser Zeit zeigt Busch nicht zufällig mit Weinpokal und Weinflasche.

Santé!

Lesenswert: Ulrich Gehre: Wilhelm Busch und der Wein. Schnell-Verlag. Warendorf 1995

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