Zum Inhalt

Der geheime Klassiker der Provence

von Nik zu 11. Juni 2008

Jedes Gespräch über Gerichte, das Kochen und die Kochkunst des Mediterranen kommt früher oder später auf die Provence. Der eingelegte Käse, der wilde Thymian – um von den übrigen typischen Kräutern der Region an dieser Stelle einmal zu schweigen – der Duft der Pinien beherrschen das Gespräch und schüren die Reiselust, die lediglich durch selbst fabrizierte Gerichte der Region für eine kurze Weile still gestellt werden kann.

Dieser Landstrich ist geprägt vom milden Klima und dem Gegensatz zwischen Meer und Gebirge. Im Hinterland sieht man die Ausläufer der Alpen, die zahlreichen Täler bilden ein perfektes Terrain, um Bienen ihren Honig sammeln zu lassen, der dann beim Öffnen des Glases die Kräuterdüfte wie in Zucker eingelegt präsentiert.

Getränke spielen in der Provence eine wesentliche Rolle. Man streitet darüber, in welcher privaten Brennerei der Pastis erstmalig gebrannt wurde. Der Rosé der Provence ist nicht zuletzt wegen seiner typischen Flaschenform ein beliebtes Getränk an warmen Sommertagen, muss sich jedoch einer breiten Konkurrenz aus anderen Ländern und Regionen aussetzen.

Weniger bekannt hingegen ist der typische Vin d´orange, den es nur hier gibt. Denn nur hier wachsen noch die ursprünglichen Bitterorangen. Sie sind kleiner als die normalen Orangen, werden im Januar und Februar geerntet und auf den Märkten der kleinen Orte im Hinterland angeboten. Die Früchte eignen sich ausgezeichnet zur Herstellung von bitteren Konfitüren und eben zur Zubereitung dieses typischen Getränks aus der Provence.

Man braucht die Früchte in möglichst großer Anzahl, hochprozentigen Alkohol aus der Apotheke, einen Wein nach Wahl – wobei man natürlich den klassischen Rosé bevorzugen sollte – und jede Menge Zeit. Wahlweise kann man den Sud mit ein paar Kräutern oder Gewürzen durchziehen.

Sollten Sie jedoch die Gelegenheit finden, diese raren Orangen zu erstehen, dann probieren sie die klassische Variante einfach einmal aus. Das Ergebnis lohnt sich, denn man erhält einen Aperitif mit einer leicht bitteren Note, einer wunderbaren Verbindung von Wein und Orangenaroma und eben dem unverwechselbaren Duft der Provence.

Santé!

  • del.icio.us
  • Facebook
  • Yahoo! Buzz
  • Google Bookmarks
  • MisterWong.DE
  • Technorati
  • Twitter
Noch keine Kommentare.

Was sagen Sie dazu?

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Kommentar abonnieren (RSS)