Umfassendes Alkoholverbot – Teil 1: Der Untergang des FCB
Ja, man hätte es sich denken können. Aber nach dem plebiszitären „R-Aus“ für Raucher aus bayerischen Gaststätten, zeichnet sich nun im Zeichen der Volksgesundheit ein neues Verbot am gesellschaftlichen Horizont ab.
Dabei hätte alles noch schlimmer kommen können, wenn man nur die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt hätte. Schließlich sind wir stolz auf unsere abendländische Kultur, die immerhin für sich verzeichnen kann, die Wiege der Aufklärung zu sein. Insofern haben wir auch nichts gemein mit unkulturellen Untrieben, wie sie im Rest der Welt zu verzeichnen sind. Hier bei uns werden keine Buddahstatuen gesprengt, wie es einst vormittägliches Vergnügen der bärtigen Taliban in Afghanistan gewesen ist. Auch verlangen wir nicht von unseren Frauen, dass sie sich freiwillig in ein Tuch wickeln, welches ihren ganzen Körper einschließlich ihres Gesichtes verhüllt. Und erst recht sind wir stolz darauf, dass unsere Getränke Teil unserer Kultur sind. Denn schließlich wäre die Antike Philosophie, beginnend beim Symposium – was ja lediglich die antike Bezeichnung für ein alltagssprachliches Besäufnis ist – ohne das Kulturgut Wein und seine anregende Wirkung nicht zu denken.
Hier in Deutschland könnte man sich ein Leben ohne die Allgegenwart von Bier wohl auch kaum vorstellen. Dazu muss man noch nicht einmal passionierter Biertrinker sein. Aber wie bitte schön, sollte denn eine Theke ohne Zapfhahn, ein Getränkemarkt ohne Bierkisten aussehen. Wie sollte man sich den Vorspann für ein Spiel der Fußballnationalmannschaft denn BITte vorstellen? Und wie – last but not least – die Meisterschaftsfeier des FC Bayern München, wenn dort kein Bier fließen und verschüttet werden dürfte?
Vielleicht liegt hierin ja auch das heimliche Anliegen einer ganz und gar kulturlosen Kampagne. Denn wenn es ein europaweites Bier- und darüber hinaus ein gänzliches Alkoholverbot geben würde, dann wäre es dem FC Bayern ja wohl per definitionem und de jure verboten die Fußballmeisterschaft, den Gewinn des DFB- oder irgendeines anderen Pokals zu feiern. Dies würde dann auch bedeuten, dass dieser Verein, der seine größten Erfolge zwischen den Jahren 1970 und 2010 feierte dann zu den Verlierern dieses neuen Verbotes gehörte, da er nie mehr irgend etwas gewinnen darf. Was natürlich – Eingeweihte wissen wovon ich rede – der vereinseigenen sogenannten Philosophie diametral entgegensteht und damit zu geistiger Zerrüttung der Hauptakteure und zum Abstieg des FC Bayern in die Münchener Bedeutungslosigkeit führen wird. Die Zeichen der Zeit haben die Akteure dieses Vereins schon längst erkannt und auf dem Rasen umgesetzt. Kein Wunder, dass es der schlechteste Saisonstart der Bayern überhaupt gewesen ist.
Andere Vereine werden sich mit dieser Neuerung leichter arrangieren können, da es bei Ihnen kein tradiertes Bewusstsein darüber gibt, wie man überhaupt außerhalb Münchens eine Deutsche Fußballmeisterschaft zu feiern hat.
Aber wovon rede ich hier eigentlich? Dazu mehr in der kommenden Woche.