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A wie Cidre

von Nik zu 13. Juli 2011

An apple a day keeps the doctor away. Das englische Sprichwort verspricht, dass der regelmäßige Verzehr von Äpfeln den Arzt zu einem armen Mann werden lässt. Tatsächlich steckt in diesem Kalenderspruch mehr Wahrheit, als man zunächst annehmen sollte. Denn Äpfel sind nicht nur reich an Vitamin C, sie enthalten mehrere Mineralstoffe und zahlreiche Spurenelemente. Darüber hinaus soll der regelmäßige Verzehr von Äpfeln soll Krebsvorbeugende Wirkung haben.

Im 19. Jahrhundert wurde die gesundheitsfördernde Wirkung des Apfels erkannt und der Anbau zunächst in England, dann aber auch auf dem europäischen Kontinent und in den USA stark gefördert. Schließlich diente der Apfel auch als preiswerte Nahrung für das durch die beginnende Industrialisierung entstehende Proletariat.

Mittlerweile hat der Apfel seinen so festen wie vielfältigen Platz auf dem Speisplan. Es gibt – ähnlich wie für die Kartoffeln – unzählige Zubereitungsarten für ihn, man kann ihn darüber hinaus auch einfach pur genießen. In der Literatur und der darstellenden Kunst wird der Apfel gerne als Fruchtbarkeitssymbol verwendet und ist seit seiner Interpretation als Frucht vom Baume der Erkenntnis im Garten Eden, sozusagen seit Adam und Eva nicht mehr wegzudenken.

Da verwundert es doch, wenn der Apfelwein im Gegensatz zum Wein ein kulturell vergleichsweise geringes Interesse erfährt. Seine Beliebtheit ist hier zu Lande eher regional auf Gebiete in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland begrenzt und erfährt darüber hinaus nur selten eine nennenswerte Bedeutung. Auch sein französisches Pendant, der Cidre erfreut sich zwar gerade in den heißen Sommermonaten einer spontanen Beliebtheit, hat es jedoch in der Interpretation des Getränks jedoch nie zu einem nennenswerten kulturellen Stellenwert gebracht.

Der Cidre ist als Erfrischung eine kalorienarme Alternative und besticht durch seinen immer noch hohen Anteil an Mineralien und Spurenelementen. Im Vergleich zu seinem Ausgangsprodukt, dem Apfel sind lediglich die Vitamine im Apfelwein nicht mehr enthalten.

Gerade da Äpfel durch Sortenvielfalt und komplexe Aromen überzeugen, verblüfft es, dass der aus Äpfeln gewonnene Wein bisher nicht zu einem dem Wein vergleichbaren Kulturgetränk avancieren konnte.

Aber vielleicht erleben wir ja in den kommenden Jahren den Siegszug des Cidres. Da kann das Apfelweinfestival lediglich den Beginn darstellen.

 

Santé!

 

 

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