To eat, or not to eat – Essen wie Shakespeare
Es steht sicherlich außer Frage, dass Shakespeare so zentral zum europäischen Kulturgut gehört, wie die Speisen und Getränke der europäischen Länder. Heute, an diesem 23. April würde der Theater-Heroe seinen 444. Geburtstag feiern. Die Zahl wirkt wie ein Symbol für die Mythen, die diese Person umranken. Denn analog zu Shakespeares Todestag, den 23.04.1616 hat man seinen Geburtstag auf denselben Tag im Jahre 1564 datiert, da genauere Angaben unbekannt sind. Nachdem also heute alle bis zum Abwinken gefeiert haben, wird die Deutsche Shakespeare Gesellschaft morgen übernächtigt ihre dreitägige Tagung in Wien starten.
Um die verkaterte Gesellschaft wieder auf Touren zu bringen, ist Daniel Kehlmann eingeladen, um im Burgtheater die Rede zum „Shakespeare-Tag“ zu halten. Da man aber in der kulinarisch berühmten Stadt an der Donau den schlichten Reden nicht traut, wird danach zum Kater-Bankett „Wie zu Shakespeares Zeiten“ geladen. Schließlich geht es darum, Shakespeare kulinarisch zu erfahren. Die Gerichte des Abends sind angeblich nicht Wienerisch, sondern tatsächlich Englisch, damit man im Anschluss dem Malt ausgiebig zusprechen darf, um die Schnapszahl des Meisters nachdrücklich zu feiern.
Ganz im Sinne des Geburtstagskindes, das ja nach Meinung seiner Zeitgenossen ein Shake-Scener, ein Theater-Erschütterer war, wie hätte man das nüchtern sein können?
Die Deutsche Shakespeare Gesellschaft, die im chauvinistischen Klima des ausgehenden 19. Jahrhundert Shakespeare selbst neben Schiller und Goethe zum dritten Deutschen Klassiker ausrief, liefert nun endlich ein leuchtendes Veranstaltungs-Vorbild: Ich freue mich schon auf das Dreitägige Symposium „Trinken wie Herr Geheimrat“ der Goethe Gesellschaft.
Santé!