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Reich und schön in CA

von Nik zu 17. Juni 2009

wegweiserVergangene Nacht habe ich eine simple Feststellung gemacht. Das Wetter in unseren Breiten ist meistens zu schlecht. Wenn es nicht schneit und stürmt, dann ist der Himmel sehr oft grau oder regnerisch.

Wenn es einem nicht gefällt, missmutig durch eine graue Welt zu laufen und man das Wetter nicht ändern kann, dann muss man vielleicht seine geographische Position wechseln. Ich dachte an ein Gespräch mit meinem Onkel, der nicht verstehen konnte, wie jemand freiwillig nördlich der Alpen wohnen bleiben kann. Man braucht, so mein braungebrannter Onkel, Winterschuhe, Mäntel, Heizung, Grog und bekommt dennoch immer wieder Grippe, Husten und Schnupfen. Warum, so seine finale Frage, bleibt jemand in so etwas klimatischem wie Grönland hängen, wenn man doch auch das ganze Jahr schwimmen und in kurzen Hosen rumlaufen kann, vorausgesetzt man wohnt am rechten Ort?

Der Mann hat gut reden, schließlich ist er schon vor einer halben Ewigkeit nach Kalifornien ausgewandert und kann jetzt auch im Winter entscheiden, ob er lieber im Meer schwimmen gehen oder in den Bergen Ski fahren möchte. Kalifornien….Nappa Valley, Wein und Sonnenschein. Allmählich war ich völlig um den Schlaf gebracht. Ich grübelte. Warum gab es in diesem weltbekannten Weinanbaugebiet eigentlich keine Weingärten? Ich stand auf und surfte los. Überall gibt es überdachte Verkostungsanstalten und Restaurants. Aber nirgendwo kann man seinen Wein und gutes Essen auf einer Wiese genießen. So ganz nach dem Vorbild Österreichischer Winzer. Dabei drängt sich diese Idee allein klimatisch auf.
Der regenverhangene Himmel schien sich zu lichten. Eine Konzession erwerben, etwas Land pachten. Mit Winzern ein paar Geschäfte tätigen. Einige Leute anstellen und schöne Gerichte mit Kreide auf die Schiefertafel schreiben. Ich hatte die Lücke gefunden. Ade Eis und Schnee, leb wohl du wetterbedingte Melancholie.

Ich rief meinen Onkel an und erzählte ihm von meiner Geschäftsidee. „Du, eine gute Idee, aber das wird nicht gehen!“ hörte ich ihn von der anderen Seite der Welt sagen. Der Regen prasselte von außen gegen die Scheibe. „Hab ich schon versucht“, sagte der gebürtige Wiener. „Hier ist so eine Art Außengastronomie verboten. Kannst du dich auf den Kopf stellen.“
Also werde ich wohl das nächste Glas Wein hier trinken müssen.
Aber vielleicht ergibt sich ja was, zwischen meinem Onkel und seinem Landsmann. Vielleicht kann der Gouvernator ja doch ein Gesetz in Kalifornien durchsetzen, ganz im österreichischen Sinne, versteht sich….

Santé!

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