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Viva Mexiko

von Nik zu 3. Juni 2009

Tequila hat für mich immer etwas mit einem warmen – besser noch heißen – Sommertag zu tun.
Mit einem Glas Tequila-Sunrise in der Hand über das Meer zu schauen und der Sonne eine gute Nacht zu wünschen ist eine entspannte Art, sich mit der Natur im Einklang zu finden.

Nachdem die Tex-Mex Küche über uns Mitteleuropäer hinweggezogen ist, ohne schlimme Folgen gezeitigt zu haben, wird es nun Zeit, sich dem Getränk und den dazu passenden Gerichten einmal in Ruhe zuzuwenden.

Tequila wird aus der blauen Weberagave gewonnen. Diese Pflanze gedeiht am besten im mexikanischen Hochland auf einer Anbaufläche zwischen 800 und 2.500 Metern. Die Agave muss zwischen acht und zwölf Jahren reifen, eher sie geerntet werden kann. Die Kultivierung dieser Agavenart geht auf den Deutschen Botaniker Franz Weber zurück, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts diese Pflanze systematisch untersuchte. Bis heute ist die Weberagave die einzige zur Tequilaproduktion offiziell zugelassene Pflanze. Aus der Pflanze selbst wird lediglich das Herz – ein ananasähnliches Stück mit einem Gewicht zwischen 20 und 60 kg – verwendet. In der Destillerie wird es zerkleinert und gegart, damit man den Saft der Agave abpressen kann. Für einen Hundert-Prozent-Tequila wird kein weiterer Zuckerzusatz verwendet und die Maische wird nach einem Gärprozess der Destillation zugefügt.

Es gibt etwa 120 registrierte Tequila-Destillerien, die über 800 verschiedene Marken herstellen. Neben den weißen und goldenen Tequilas haben die Reposados und Añejos, die im Holzfass gereiften edlen Tequilas einen regelrechten Boom ausgelöst und eine Fülle exklusiver Markenprodukte entstehen lassen.

In ihrem kleinen handlichen Buch über Tequila entführen die Autoren Werner Obalski und Jürgen Deibel den Leser in das Land des Tequila. Sie machen ihn bekannt mit der Beschaffenheit des mexikanischen Bodens, den Umgang der Menschen mit ihrem Getränk und seinen Rohstoffen. Man erhält einen kurzen, dafür aber sehr präzisen Überblick über die verschiedenen Arten dieses Destillats.

Dazu gibt es einen sehr anregenden Rezeptteil. Wer – passend zur Jahreszeit – einen Strawberry-Magarita genossen hat, wird sicherlich im Anschluss ein passendes Gericht kosten wollen. Hier gibt es unverfälschte Mexikanische Rezepte, unaufgeregt, klein und lecker. Wer beim Ceviche vom Seeteufel , oder dem geräucherten Red-Snapper Filet nicht schwach wird, der wird spätestens der Mangomousse erliegen.

Falls die Gerichte einmal nicht mit Tequila zubereitet werden, bekommt man eine passende Empfehlung und auf Grund seiner Produktion wissen wir: Tequila kommt vom Herzen.

Santé!

Werner Obalski/Jürgen Deibel: tequila. Kultur&Genuss. Hädecke-Verlag, Weil der Stadt 2008, ISBN 978-3-7750-0537-1, Hardcover, 96 Seiten, 14,95€

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