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Real Nano-Food

von Nik zu 15. Juli 2009

Haben Sie schon mal von nano-Food gehört? Nun, dieser Zusatz in Lebensmitteln wird von manchen für eine Revolution gehalten. Das ist sie in jedem Fall, allerdings eine, mit verheerenden Auswirkungen. Denn durch die Mikropartikel, die der Nahrung zugesetzt werden, können nicht nur schöne Effekte passieren: Pommes, die kaum noch Fett enthalten, Schokolade, die nicht mehr schmilzt, gesundheitliche Gefahren sind nicht von der Hand zu weisen. So könnte es sein, dass das Gehirn empfindlich geschädigt wird, wenn diese Partikel über den Blutkreislauf dorthin transportiert werden.

Insofern ist es nicht verwunderlich, dass bisher der Einsatz von Nano-Partikeln in der Lebensmittelindustrie eher abgelehnt wird. Ganz anders verhält es sich allerdings bei der Endsorgung des Endmaterials von Nano-Partikeln: dem Plastikmüll.
In einem sehr lesenswerten Artikel des NZZ Folio Magazins verweist Peter Haffner auf die Arbeit von Kapitän Charles Moore. 

Charles Moore hat im Pazifik einen neuen Kontinent etwa vier Mal so groß wie Deutschland entdeckt. Und das, was er da entdeckt hat, hätte er lieber nicht gesehen. Denn dieser „Garbage Patch“ wächst unaufhaltsam und ist so etwas, wie die Mülldeponie der Welt. Alle Plastikpartikel, die über die Kanalisation, über Flüsse und Bäche, oder durch den Wind irgendwann ins Meer gelangt sind, werden durch die Meeresströmungen unaufhaltsam in dieses Gebiet im Pazifik getragen. Die Folge: dieser Müll-Kontinent wächst.

Die sogenannten Rossbreiten, ein Gebiet im Pazifik auf halben Wege zwischen Hawaii und Nordamerika sieht mittlerweile aus, als wäre es selbst eine Mülldeponie. Überall schwimmt Plastikmüll. Unübersehbar sind schon jetzt die Ausprägungen. Die Zahl und Dichte der Mikroplastikpartikel nimmt zu. In ozeanische Kleinstlebewesen findet man immer häufiger Plastikpartikel. Fische verenden, da ihre Organe durch Plastikteile verletzt werden. Und der Mensch ist nicht mehr davor geschützt über die Nahrung ebenfalls solche Partikel zu sich zu nehmen.

Rund drei Millionen Tonnen Plastikmüll sind Schätzungen zufolge mittlerweile im „Garbage Patch“. Tendenz steigend. Mittlerweile befinden sich in diesen Gewässern etwa 46 Mal mehr Plastikschwebstoffe als Plankton im Wasser. Eine Lösung ist nicht in Sicht, da sich das Plastik nie vollständig auflöst.

Wer bisher noch beherzt zum praktischen Plastikbecher gegriffen hat, sollte umdenken: der Becher könnte aufgelöst in der Nahrung zurückkehren.
Alle Getränke schmecken aus dem Glas auch einfach besser.

Santé!

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