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Eat Art

von Nik zu 25. November 2009

eating-the-universeWas ist das Kochen? Kunst oder Wissenschaft? Eine Frage, die die Aufklärung umtrieb und bis heute nicht abschließend beantwortet ist. Denn was ist der Koch? Ein Künstler? Ein Wissenschaftler? Oder doch nur ein einfacher Handwerker? Auch wenn die Avantgardküche die Vermutung nahe legt, einen Koch in die Reihen der Wissenschaft zu plazieren, so möchten klassische Wissenschaftler noch immer nicht gerne mit einem Koch gleichgesetzt werden. Die Feststellung, das Kochen eine Kunst ist, gehört leider immer noch nicht zum Allgemeingut. Insofern wird es Zeit, dass in Düsseldorf eine Ausstellung eröffnet wird, die sich ganz in der Tradition des großen Künstlers Daniel Spoerri bewegen will.

1968 gründete Daniel Spoerri am Burgplatz Spoerri’s Restaurant und zwei Jahre später die Eat Art Galerie, in der Künstler von Dieter Roth bis Joseph Beuys oder Roy Lichtenstein Objekte aus Lebensmitteln zeigten.

Besonders innerhalb der letzten 20 Jahre ist wieder eine zunehmende Verwendung von Akten der Nahrungszubereitung, des Verzehrs und der Lebensmittel in der Kunst zu beobachten. Insofern die Kunst das Kochen und die Lebensmittel in den Fokus ihrer Beschäftigung rückt, reflektiert sie ebenso ihre eigene Genese.

Denn Kunst wäre ohne das Kulturgut der Zubereitung des Essens genauso wenig denkbar, wie die Sprache des Menschen. Die Kunst hebt mit dem Kochen an. Globale Produktions- und Transportwege, Mangel- und Überflusssituationen sind in diesem Zusammenhang zentrale Themen der Kunst, genauso wie die Beschäftigung mit Körperlichkeit.

Vom 28. November bis zum 28. Februar 2010 zeigt die Kunsthalle Düsseldorf die EAT ART Ausstellung. Parallel dazu ist ein Katalogband bei DUMONT erschienen, der durch seine Beiträge nicht nur die Ausstellung flankiert, sondern selbst als ein grundlegendes Werk zum Thema angesehen werden kann.

Kunst und Kulinaristik, eine Verbindung die bisher vor allem auf dem Teller stattfand, zieht nun in die Ausstellungshallen ein. Es wird Zeit, sich diesem großen Thema mit offenen Augen zu nähern. Die Ausstellung wird im Anschluss vom 24. April bis zum 04. Juli 2010 in Innsbruck und vom 18. Septmber bis zum 09. Januar 2011 in Stuttgart zu sehen sein.

Santé!

Kunsthalle Düsseldorf (Hg.): Eating the Universe. Vom Essen in der Kunst. Mit Beiträgen von: Christiane Boje, Renate Buschmann, Beate Ermacora, Ulrike Groos, Magdalena Holzhey, Nikolai Wojtko u.a. Etwa 280 Seiten mit ca. 130 farbigen Abbildungen, Format 25,5 x 19,5 cm, gebunden, ISBN 978-3-8321-9240-2, ca. € 39,95 (D) / sFr. 56,90 Erstverkaufstag: 27. November 2009

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