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Wein-Schein

von Nik zu 10. Februar 2010

weinglasflascheGerade im Februar, zu Beginn oder gegen Ende der fünften Jahreszeit beschleicht einen langsam aber sicher ein untrügliches Gefühl: man hat genug von Eis und Schnee. Es wird Zeit, dass sich der Februar dem Ende entgegen neigt und der März mit den ersten Frühlingstagen endlich den Abschied des Winters einläutet.

Denn so sehr wir an die dunkle Jahreszeit gewöhnt sind, um an den Abenden in warmen Wohnzimmern, Kneipen, Kinos oder Küchen unsere Zeit zu verbringen. So sehr wir die langen Abende nutzen können um uns Gedanken über die Zukunft und damit zwangsläufig auch einhergehend über die Vergangenheit zu machen – denn wie könnten wir über die Zukunft denken, wenn wir nicht unsere in der Vergangenheit gesammelten Erfahrung in diese Überlegungen einfließen lassen würden? – eins ist sicher: Mit jedem Tag, den der Winter die Welt gefrieren lässt, wächst in uns die Sehnsucht nach Frühling und Sonne.

Vielleicht ist Wein nicht zufällig ein wichtiges Kulturgut. Denn auch der Wein braucht die Sonne, die warmen Sommertage um seine Trauben wachsen zu lassen. Er benötigt kalte Nächte, um seinen Charakter entwickeln zu können. Und er benötigt vor allem eine wohldosierte Ruhephase fernab der Sonne. So betrachtet benötigt auch der Wein seine langen Winterabende im Weinkeller, um langsam zu reifen und um Profil zu gewinnen.

Mit dem Wein ist es wie mit den Menschen. Er benötigt die Sonne, um seine Aktivität, seine Vitalität zu entfalten. Dabei schließt er die gewonnene Energie in sich ein und kann diese am besten nach seiner Reifephase in voller Entwicklung demonstrieren. Doch genau dieser – der Sonne abgewendete – Punkt ist hierbei von oft übersehener entscheidender Bedeutung. Denn hier vollzieht sich erst das Wunder der Bewusstwerdung. Der Wein gelangt zu sich selbst. Es scheint, als würde der Wein uns seinen Spiegel vorhalten.

Ohne den Schlaf, die Ruhe- und Erholungsphasen hätten wir keine Zeit unsere Erlebnisse und Eindrücke zu verarbeiten, zu sortieren und zu bewerten. Es ist wie mit der Sonne und dem Wein. Man soll sie genießen. In Ruhe, denn jeder Genuss verlangt Zeit.

Santé!

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