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Trüffeln

von Nik zu 14. April 2010

trueffeln11Wenn man einmal in einer Kochbuchhandlung stöbert, dann bleibt man früher oder später unweigerlich bei einem Buch hängen, dessen Bilder unvergleichlich sind. Verweilen sie ein wenig bei diesen Bildern und unweigerlich wird sie nach kurzer Zeit ein unbändiges Gefühl des Hungers überkommen. Wenn sie einmal satt in eine Kochbuchhandlung gehen – ein überlebensnotweniger Tipp, wenn sie in diesem Laden nicht ihre gesamte Barschaft verschleudern wollen, denn dann haben sie nach Verlassen der Buchhandlung kein Geld mehr, um sich etwas zu Essen zu kaufen – achten Sie darauf, wer die Bilder geschossen hat, die sie hungrig machen.

Von einem Fotografen dessen Arbeiten ich gut kenne, brauche ich nur ein oder zwei Bilder zu sehen. Schnell prägt sich der spezielle Blick beim Betrachten der fertigen Arbeit ein. Ich weiß, ich sollte nicht noch ein Bild dieses Mannes sehen, denn unweigerlich wird es wieder passieren. Das, was bisher immer passiert ist, wenn ich seine Bilder betrachte ohne dabei zu essen. Ich bekomme Appetit. Schlimmer noch, mit jedem neuen Bild, das ich sehe, wächst sich mein Hunger in ungeahnte Dimensionen aus. Diese Bilder sind für mich kurz gesagt – existenziell gefährlich. Denn natürlich muss ich mir das Buch, welches durch diese Bilder geehrt wurde, sofort kaufen und am Besten noch eins von den Gerichten, die hier abgelichtet worden sind dazu.

Die Fotos von Andreas Thumm sind schon seit Jahren wahre Trüffel unter den Food-Fotos.Was also trifft sich besser, als wenn dieser Künstler unter den Food-Fotografen ein Buch bereichern soll, indem er Trüffel-Gerichte ins Licht und den Fokus des Betrachters rückt.

Die Bilder sind eingerahmt in ein Buch, das sich den Trüffeln auf respektvolle Weise nähert. Ganz so, als dürfte man diese knolligen Pilze nicht erschrecken, will man ihnen auf die Spur kommen. Die „Trüffelsuche mit Vincenzo“ eine kleine Geschichte mit ausgesuchten atmosphärischen Fotos, gehört zu den liebevollsten Erzählungen, die es zur Annäherung an Trüffel gibt. Dazu sind die Kapitel über Trüffel so elegant geschrieben, dass sie ihr Wissen um ihren Gegenstand wie nebenbei entfalten. Der Leser wird gleichzeitig in ein Trüffeluniversum eingeleitet, das ihm auf anregende Weise zeigt, welche kulturelle Bedeutung dieser begehrte Pilz innehat.

Doch ich habe noch gar nichts zum Hauptteil des Buches gesagt. Denn schließlich liefern Bilder und Erzählungen, den passenden Rahmen, um die Rezepte von Thuri Maag zur vollen Entfaltung zu bringen.
Sagen Sie nicht, ich hätte sie nicht gewarnt. Schauen sie in dieses Buch, werden sie es haben wollen und die Gerichte dazu. Aber passen Sie auf! Es handelt sich um Trüffeln!

Santé!

Thuri Maag, Annette Frei Berthoud: Trüffeln. Warenkunde, Geschichte und Rezepte. Fona Verlag, Lenzburg, Hädecke Verlag, Weil der Stadt 2009 (Foodbilder: Andreas Thumm). 138 Seiten geb., 19,90€

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