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Mekong – flüssige Straße

von Nik zu 28. November 2007

mekhong_thai_whiskey_35_700.jpgDer Mekong ist nicht nur einer der längsten Flüsse der Welt, er ist zugleich Lebensader für ein Gebiet in Südostasien, das zusammengenommen größer als Deutschland ist. Der Mekong ist Symbol unserer Sehnsucht nach Reizen tropischer Landschaft und der Beschreibung einer Grenze hin zum anderen, das wir nicht verstehen.

Der Mekong ist zugleich Namensgeber für den so berühmten, wie auch berüchtigten Thai-Whiskey „Mekong“. Natürlich ist dieses Getränk von Mythen umrankt und vielleicht hat dies viel damit zu tun, dass es – wie sein Namensgebender Fluss – eine Grenze markiert.

Das Herz der Finsternis – wie Joseph Conrad es in seinem gleichnamigen Roman beschrieben hat findet sich in diesem Getränk genauso wie die tropische Sonne.

Man sagt, es komme weniger auf den Standpunkt als auf die momentane Gemütsverfassung an. Zum Glück ist die Handlung des Buches durch Francis Ford Coppolas Film „Apocalypse Now“ an den Mekong verlegt worden und auch hier sehen wir einen Menschen Captain Willard, der genauso wie sein Gegenspieler Colonel Kurtz nicht mehr klar zu sagen vermag, wo die Grenze zwischen Kultur und Barbarei verläuft, da sie beide die Implosion der Kultur Zusammenbruch erlebt haben.

Der Mekong wird hier in seinem Symbol als Lebensader dunkel gespiegelt, es scheint, als solle er diee Lethe, den mythischen Fluss des Vergessens darstellen. Vielleicht liegt darin der Reiz des Namens und des Getränks, welches die braune Farbe seines Namensgebers anzeigt und doch einen so ungleich verführerischen Duft verströmt.

Der Mekong markiert eine Grenze und das heißt natürlich letztlich eine Reise weg aus dem Hier und Jetzt. Anders als sein märchenhafter europäischer Cousin, der Absinth taucht der Mekong nichts in ein grünes Licht. Nein, er lässt die Dinge klar in ihrem Zusammenfluss erscheinen.

Man muss nur gewillt sein, sich auf dieser flüssigen Straße treiben zu lassen, wie schon die französischen Kolonisten, die am Mekong siedelten, zu berichten wussten.

Santé!

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von www.barfish.de

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