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16. Juni 10

Essen wie die Weltmeister

von Nik

psf082_3In diesen Wochen dreht sich so ziemlich alles, was nicht mit dem realen Leben zu tun hat, um den runden Ball. Als eingefleischter Fußball-Fan muss man sich zwangsläufig die Frage stellen: was gehört eigentlich zu einem typischen Südafrikanischen Essen? Denn schließlich möchte man seine Fußballgäste passend bewirten. Dabei bietet die Kapküche eine Fülle an Möglichkeiten.

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9. Juni 10

Mon dieu

von Nik

„Essen wie Gott in Frankreich….“ eine solche Sicht auf die Welt der kulinarischen Dinge gehört augenscheinlich der Vergangenheit an. Zumindest wenn man einer vergleichenden Umfrage Glauben schenken darf, die von der französischen Zeitschrift „Madame Figaro“ und dem BBC-Magazin „Olive“ in Auftrag gegeben worden ist.

Denn jetzt kommt an den Tag, was keiner auf dem Kontinent glauben mag: im Mutterland der mit Essig genossenen Fish&Chips wird wesentlich öfter und abwechslungsreicher gekocht, als in Frankreich. Laut Umfrage kochen 72 Prozent der Briten jeden Tag zu Hause (Frankreich nur 59 Prozent). Nur 27 Prozent der Franzosen stehen dabei eine halbe Stunde oder länger am Herd, während es mehr als die Hälfte der Briten sind. weiterlesen …

2. Juni 10

Smoothie

von Nik

Schmeichlerisch könnte man diesen Begriff übersetzen. Schmeichelnd, sanft, glatt. Aber das hört sich so ganz anders an als voller Geschmack, vielleicht treffen sich die Begriffe bei rund, lecker, vollmundig.

Früher war es das größte – na ja, nach der Weihnachtsbäckerei vielleicht – wenn Mutter ihren Entsafter rausholte um frischen Saft zu machen. Smoothies waren noch nicht im Gespräch und der Mixer wurde noch nicht für Obst gebraucht. Das änderte sich irgendwann in den 80igern, als wir feststellten, wie gut ein Mixer riesige Mengen von Obst in einen zähflüssigen Saft zu verwandeln verstand. Von da an gab es in den Sommer- und Herbstmonaten kein Mixer-Halten mehr, alles Obst in Reichweite wurde lieber püriert und frisch genossen, die Weckgläser mussten ungefüllt im Keller überwintern. weiterlesen …

26. Mai 10

Tamilische Kostbarkeiten

von Nik

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Herr Dias, welche Bedeutung hat die tamilische Küche für Sie?

Es hat für mich eine enorme Bedeutung. Ich bin eigentlich ein Alles-Esser. Dennoch fühle ich mich erst richtig gesättigt, wenn ich tamilische karri und Beilagen (Reis, Mehlspeisen, herzhafte Pfannkuchen, Dampfnudeln) gegessen habe. Ich bin mit einer deutschen Frau verheiratet und habe zwei wunderschöne Mischlingskinder. Meine Frau und Kinder essen auch gerne tamilisch, aber nicht immer. Aufgrund der kulturellen Unterschiede bin ich gezwungen Kompromisse zu machen. Am Liebsten würde ich öfter tamilisch essen. Ich koche auch deswegen sehr oft für meine Gäste zu Hause.

Wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch über die tamilische Küche zu schreiben?

Wie ich vorhin erwähnt habe, habe ich in meiner Studentenzeit und auch vorher für Nicht- Tamilen und Mitstudenten gekocht. Die Rückmeldungen und Begeisterung über die neue Küche waren so gut, dass ich immer häufiger für Gäste gekocht habe. Dann kam ein Angebot der Volkshochschule in Dortmund ein Kochkurs über die tamilische bzw. sri lankische Küche zu geben. Meine Leidenschaft wurde dann dadurch meine Profession. weiterlesen …

19. Mai 10

Tamilische Küche

von Nik

tamilische-kuecheWer nach der Lektüre von Martin Suters Bestseller „Der Koch“ nach weiteren tamilischen Rezepten sucht, wird eine Überraschung erleben. Denn auch wenn der Markt mit Kochliteratur zu Indien geradezu überschwemmt ist, gibt es lediglich ein Buch auf Deutsch, das sich mit der tamilischen Küche beschäftigt.

Dieses allerdings hat es in sich. Denn hier hat ein Mann akribisch alle Schätze seiner Kindheit versammelt und nach der Lektüre kann man nicht nur verstehen, dass man immer Sehnsucht nach diesem Land haben wird, wenn man dort geboren wurde, sondern vor allem, dass man sich die Aromen dieser tropischen Insel in die heimische Küche holen möchte.

George Dias musste seine tamilische Heimat auf Grund des herrschenden Bürgerkrieges verlassen. Das Kochen war für ihn eine Möglichkeit, fern der Heimat Erinnerungen auf den Tisch zu bringen. weiterlesen …

12. Mai 10

Südtirol für Geniesser

von Nik

geo_sais_xtra_suedtirol23Auf der sonnigen Seite der Alpen, gerade da, wo man den Brenner überwunden und Österreich hinter sich gelassen hat, liegt ein besonderer Landstrich. Denn hier ist man zwar schon in Italien, aber irgendwie noch nicht so ganz. Kein Wunder, denn fast 70% der Südtiroler Bevölkerung sind deutschsprachig.

Dieser einzigartige Landstrich lädt schon seit langer Zeit zum Verweilen ein. Vor mehr als 100 Jahren besuchte das gestresste Bürgertum die Kurorte in den Bergen, um sich hier im milden Klima zu erholen. Mittlerweile ist der Wintersport nicht mehr aus der Region wegzudenken. Aber gerade von Frühjahr bis zum Herbst lädt diese traumhafte Landschaft zum Verweilen ein. Das Panorama der Berge ist so atemberaubend wie abwechslungsreich. Durch die verschiedenen Grenzziehungen hat sich hier ein Amalgam der österreichischen, italienischen und deutschen Kultur entwickelt. Dies zeigt sich vor allem in der Küche dieser vielschichtigen Bergwelt. Nicht ganz zufällig liegt Italiens höchstgelegenes Sternerestaurant in Südtirol. weiterlesen …

5. Mai 10

Der Koch

von Nik

suter-koch14Wie kann man wohl Genuss beschreiben? Genuss hat etwas sehr Direktes, Unmittelbares. Doch zugleich setzt Genuss auch ein gewisses Maß an Wissen um seiner selbst voraus. Mit anderen Worten: Genuss muss gewusst werden, um seiner selbst willen.

Wenn man wissen will, wie ein Bestseller geschrieben wird, der sollte das Buch aufmerksam lesen. Mustergültig wird hier ohne viel Augenwischerei gezeigt, dass es eine einfache Kunst ist. Man nehme zwei Themen, die immer gehen: sinnliche Küche und Erotik auf der einen, Geld und Gier auf der anderen Seite. Sodann lasse man die Themen locker dergestalt nebeneinander her laufen, dass sie sich ab und zu leicht berühren, bis sie sich ernsthaft tangieren, aus den verschiedenen Zutaten eine leichte Emulsion entsteht. Nun komme man auf die Gewürze zurück. Schon zu Beginn wird der Zauber des Exotischen geweckt. Die Gerüche des indischen Subkontinents, Kardamon, Zimt, Bockshornklee und Curryblätter in Kokosöl durchziehen das Buch und schon bald werden die eher bekannten Seiten des Sinnlichen durchbrochen, bahnen sich Lust und Lebensgier ihren Weg, wenn die Dämme der Moral und des Anstands versinken und – schlimmer noch – wenn das angeblich Zivilisatorische sich als Maske des Mordens zu erkennen gibt. weiterlesen …

28. Apr. 10

Delizia

von Nik

deliziaKulinarisch is(s)t man als Engländer arg gebeutelt, eingeschränkt und meistens absonderlich drauf. Es gibt Fish&Chips, Pommes Frites mit Essig und totgekochtes Fleisch wird in Minzsauce erstickt. Engländer trinken ihr Bier zu warm, den Rotwein dafür aber viel zu kalt.

Selbstredend handelt es sich hierbei um kontinentale Vorurteile gegenüber den Menschen von der Insel. Je weniger sie stimmen – denn nicht zufällig sind zahlreiche Sternerestaurants in England beheimatet – desto mehr werden sie aber weiter erzählt. Obwohl Jamie Oliver bei uns derart bekannt ist, dass seine Kochbücher wie warme Semmeln gekauft werden, hat sich immer noch nicht rumgesprochen, dass sich die Briten gerne mit Essen beschäftigen, besonders wenn es einfach ausgezeichnet ist.

Da hilft es ungemein, wenn der Fischer Verlag das Buch des britischen Historikers und Journalisten John Dickie auf den deutschen Buchmarkt bringt. In „Delizia“ beschäftigt sich der Autor mit der Geschichte der Italienischen Küche. weiterlesen …

21. Apr. 10

Üppiges Abendmahl

von Nik

Haben sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was Jesus mit seinen Jüngern am letzten Abend gegessen hat? Nun, man könnte sicherlich darauf kommen, dass die Gemeinschaft Obst und Gemüse, vielleicht etwas Fisch und Käse, Wasser und Wein zu sich genommen hat. Aber natürlich ist diese Vorstellung nicht gesichert. Und wie es sich mit kulturellen Symbolen so verhält nährt das Nicht-Wissen den Bereich der Phantasie. Über die Jahrhunderte ist das Abendmahl im Zuge seiner künstlerischen Fixierung einer steten Veränderung unterlegen. Lamm gesellte sich auf den Tellern zu Fisch, Brot sich zu Obst und plötzlich tauchte auch Schweinefleisch unter den Speisen auf.

Amerikanische Forscher haben die Darstellungen des letzten Abendmahls der vergangenen Tausend Jahre unter die Lupe genommen und damit die künstlerische Darstellung dieser christlichen Ikone gastrosophisch gedeutet. Wie sie in ihrem Bericht für das „International Journal of Obesity“ schreiben, sind die Teller auf den Gemälden im Zuge der Geschichte beinahe doppelt so groß geworden. weiterlesen …

14. Apr. 10

Trüffeln

von Nik

trueffeln11Wenn man einmal in einer Kochbuchhandlung stöbert, dann bleibt man früher oder später unweigerlich bei einem Buch hängen, dessen Bilder unvergleichlich sind. Verweilen sie ein wenig bei diesen Bildern und unweigerlich wird sie nach kurzer Zeit ein unbändiges Gefühl des Hungers überkommen. Wenn sie einmal satt in eine Kochbuchhandlung gehen – ein überlebensnotweniger Tipp, wenn sie in diesem Laden nicht ihre gesamte Barschaft verschleudern wollen, denn dann haben sie nach Verlassen der Buchhandlung kein Geld mehr, um sich etwas zu Essen zu kaufen – achten Sie darauf, wer die Bilder geschossen hat, die sie hungrig machen.

Von einem Fotografen dessen Arbeiten ich gut kenne, brauche ich nur ein oder zwei Bilder zu sehen. Schnell prägt sich der spezielle Blick beim Betrachten der fertigen Arbeit ein. Ich weiß, ich sollte nicht noch ein Bild dieses Mannes sehen, denn unweigerlich wird es wieder passieren. Das, was bisher immer passiert ist, wenn ich seine Bilder betrachte ohne dabei zu essen. Ich bekomme Appetit. Schlimmer noch, mit jedem neuen Bild, das ich sehe, wächst sich mein Hunger in ungeahnte Dimensionen aus. Diese Bilder sind für mich kurz gesagt – existenziell gefährlich. Denn natürlich muss ich mir das Buch, welches durch diese Bilder geehrt wurde, sofort kaufen und am Besten noch eins von den Gerichten, die hier abgelichtet worden sind dazu.

Die Fotos von Andreas Thumm sind schon seit Jahren wahre Trüffel unter den Food-Fotos. weiterlesen …