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7. Apr. 10

Realitäts-Hunger

von Nik

Natürlich kann man in unserer hochtechnologisierten Welt einen Mangel an Realität beklagen. Wir telefonieren, anstatt ein vis a vis Gespräch zu führen. Wir beschäftigen uns mit Problemen unseres Rechners oder unseres iPods, anstatt zu den Dingen selbst zu gelangen.

Eine solche Klage übersieht zweierlei, dass die Dinge, die wir tuen, für den handelnden Akteur – also uns selbst – stets die Dinge der Realität sind. Denn diese Dinge werden durch unseren praktischen Vollzug real. Darüber hinaus sind wir den Dingen an sich immer schon entrückt. Denn wir haben im Zuge unserer Entwicklung ein symbolisches Universum erfunden, um genau von dieser Realität der Dinge nicht überschwemmt zu werden. weiterlesen …

31. März 10

Kochkunst – eine Wissenschaft

von Nik

photocasecom3Kunst oder Wissenschaft? Lange Zeit trieb die gastrosophisch gestimmte Menschheit die Frage um, was das Kochen denn jetzt eigentlich sei. Eine Zeitlang schien diese Frage komplett unentschieden zu sein. Denn schließlich verstanden sich die Köche selbst entweder als Künstler, oder aber als ernsthafte Wissenschaftler, deren Kenntnisse um das Essen und seine Zubereitung sich aus einem breiten – wissenschaftlich gesprochen – interdisziplinären Ansatz speist.

Nun aber ist die Frage für das 21. Jahrhundert wohl endgültig entschieden. Denn wenn ein Koch wissenschaftliche Weihen einer der renommiertesten Universitäten der Welt empfängt, dann wird zwar die Person gewürdigt, zugleich aber die gesamte Zunft wissenschaftlich geadelt. weiterlesen …

24. März 10

Pasteten: Geschmack, der von Innen kommt

von Nik

birnbaum-pastetenOftmals trügt der äußere Schein“, wusste schon der oft als volkstümlich unterschätzte Dichter der Deutschen Wilhelm Busch zu berichten. Kulinarisch gewendet könnte man sinngemäß fortfahren: Der Weise schmecket einfach rein.

Die Natur der Pastete ist es ja gerade, sich mit einem Schleier aus Gebäck zu umgeben, um ihr inneres Sein nicht sofort Preis zu geben. Es ist also kein Wunder, dass die Pastete sich gleichzeitig bescheiden geben konnte und Überraschendes zu verbergen wusste: ist es eine Farce aus Fisch oder Fleisch, sind ganze Vögel in sie eingebacken, oder entflattern ihr beim Öffnen gar Tauben?

Kein anderes Gericht, so stellt die Autorin fest, ist derart geeignet für Überraschungen und kulinarische Amüsements. weiterlesen …

17. März 10

Meeres-Zeit

von Nik

welle-150x150Der Winter liegt in den letzten Zügen. Die Tage werden länger. Die ersten Sonnenstrahlen wärmen schon wieder den halbverfrorenen Geist und Körper. Kein Wunder also, dass man sich in diesen Tagen, die den Frühling ankündigen aktiver fühlt und Reisepläne schmiedet.

Was gibt es in dieser Zeit Schöneres, als einen Ausflug an die See zu unternehmen? Man packt die notwenigsten Sachen und lässt sich die ersten warmen Sonnenstrahlen beim Rauschen der Wellen auf die Nase scheinen. Dabei vergisst man sehr leicht die Zeit, lebt und genießt ganz einfach den Moment. Denn dieser Augenblick, der den Frühling ankündigt ohne schon selbst ganz Frühling zu sein, wirkt am Meer wie ein zeitloses Versprechen. weiterlesen …

6. März 10

China is(s)t sich grün

von Nik

Was wir vom Reich der Mitte in unseren Medien mitbekommen, geht selten über Städtebau, Korruption und Umweltskandale hinaus. Dieses Land, das etwa 20% der Weltbevölkerung beheimatet, verfügt lediglich über 7% der Weltanbaufläche. Kein Wunder, dass man in China darüber nachdenken muss, wie man Lebensmittel produziert.

Im Zuge der industriellen Entwicklung der letzten 30 Jahre ist man dazu übergegangen die Produktion zu erhöhen, koste es was es wolle, schließlich musste die Bevölkerung, die zunehmend vom Land in die Städte strömte versorgt werden. Doch als der Skandal der mit Melamin verseuchten Babymilch, in dessen Folge über 300.000 Babys schwer erkrankten, publik wurde, war das Vertrauen der Chinesen in ihre Lebensmittelindustrie stark erschüttert. weiterlesen …

3. März 10

Käse spricht Deutsch

von Nik

heinzelmannFolgt man der Titel des Buches „Erlebnis Käse und Wein“ von Ursula Heinzelmann, dann begibt man sich beim Blättern zusammen mit der Autorin auf „Eine Entdeckungsreise durch neue deutsche Genusslandschaften“.

Und in der Tat, es wird sicherlich Zeit, die neuen Deutschen Käsesorten aufzuführen. Denn mittlerweile ist die alte Weisheit, dass Käse aus Frankreich, Italien oder Spanien stammen müsse, wenn er denn schmecken soll sicherlich überholt. Aber die Vorstellung, dass deutscher Käse Scheiblettenform hat, ist immer noch in vielen Köpfen präsent. Umso erfreulicher, dass hier jemand die Aufgabe auf sich genommen hat, die Republik in Sachen Käse zu erfahren.

Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung wie die Autorin selber weiß. „Es führt kein Weg daran vorbei: Der neue deutsche Käse wartet nicht an jeder Straßenecke auf uns. Die Mengen sind klein und schwankend, und anders als beim Wein lässt er sich nicht so ohne weiteres mit der Post verschicken und beim Händler nur begrenzt lagern.weiterlesen …

24. Feb. 10

Heiße Hühnersuppe heilt

von Nik

gans_und_gar_k1ist eine Weisheit, die von Wiglaf Droste vortrefflich lyrisch verarbeitet wurde. Überall auf der Welt wird die Hühnersuppe zubereitet, genossen und steht als gesunde Nahrung hoch im Kurs. Schon der Dichter wusste, was alles in die Suppe hineingehört, damit der Kranke zum Gesunden genesen und neue Energie zum Leben tanken kann.

Doch will man einmal jenseits des Versmaßes gleichfalls kompetent, witzig und informativ erfahren, wie eine Hühnersuppe gekocht wird, welche Varianten es in Ostasien oder Südamerika gibt und weshalb in einer Hühnertütensuppe nicht wirklich Hühnerfleisch drin stecken muss, dann sollte man sich zurücklehnen und das Radio anschalten.

Denn Samstags genau zu der Zeit bevor man sich in die Küche begibt, um für die Familie oder zusammen mit Freunden zu kochen ist eine kleine, feine Sendung angesagt. Genauer: 19.05-19.30 Uhr wdr 5. Dann was hier unter dem Titel „Gans und gar“ geboten wird, sucht wirklich seines Gleichen. weiterlesen …

17. Feb. 10

Anti-Depressiva

von Nik

korkenzieherAm Ende der fünften Jahreszeit macht sich an manchen Stellen beinahe naturgemäß ein dicker Kater breit. Erst jetzt dämmert so langsam, dass man in den letzten Tagen ein wenig zu sehr über die Stränge geschlagen hat.
Umso wichtiger die Erkenntnis, dass man sich selbst drei Mal am Tag etwas Gutes tun kann. Denn schließlich kann unsere tägliche Nahrung wie eine Therapie auf den Körper wirken.
Alle, die schon einmal unter den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums gelitten haben, wissen, wie wohltuend eine Mahlzeit gegen die schlimmsten Leiden wirken kann. Wichtig ist es, die richtige Mischung aus Geschmack, Fett , Schärfe und Flüssigkeitszufuhr zu finden, schon lösen sich die schlimmsten Beschwerden in Wohlgefallen auf.

Amerikanische Wissenschaftler gehen nun in ihrer Bewertung der lebenserhaltenden Funktionen von Lebensmitteln noch weiter. Laut einer Studie der Harvard Medical School, scheint es erwiesen, dass man das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken auf natürlichem Wege um 30-50 Prozent verringern kann. Voraussetzung ist lediglich, mehrmals in der Woche gegarte Tomaten in beliebiger Form zu sich zu nehmen. weiterlesen …

10. Feb. 10

Wein-Schein

von Nik

weinglasflascheGerade im Februar, zu Beginn oder gegen Ende der fünften Jahreszeit beschleicht einen langsam aber sicher ein untrügliches Gefühl: man hat genug von Eis und Schnee. Es wird Zeit, dass sich der Februar dem Ende entgegen neigt und der März mit den ersten Frühlingstagen endlich den Abschied des Winters einläutet.

Denn so sehr wir an die dunkle Jahreszeit gewöhnt sind, um an den Abenden in warmen Wohnzimmern, Kneipen, Kinos oder Küchen unsere Zeit zu verbringen. So sehr wir die langen Abende nutzen können um uns Gedanken über die Zukunft und damit zwangsläufig auch einhergehend über die Vergangenheit zu machen – denn wie könnten wir über die Zukunft denken, wenn wir nicht unsere in der Vergangenheit gesammelten Erfahrung in diese Überlegungen einfließen lassen würden? – eins ist sicher: Mit jedem Tag, den der Winter die Welt gefrieren lässt, wächst in uns die Sehnsucht nach Frühling und Sonne. weiterlesen …

3. Feb. 10

Internationaler Flughafen – lokale Köstlichkeiten

von Nik

Jeder, der einmal zu einem Interkontinentalflug mit Zwischenstopps aufgebrochen ist, kennt das Leid des Reisenden auf Internationalen Airports: in der scheinbar freien Welt der Flughäfen ist man hoffnungslos dazu verdammt, die dort erhältlichen Nahrungsmittel zu konsumieren. Dabei ist das globale Angebot anscheinend global austauschbar und arg eingeschränkt. Denn was sich hier rund um die Welt auftut, scheint einer geheimen Normung zu unterliegen. Neben geschmacklosen Brotimitationen zeigt sich ein regionaler Bezug lediglich in Kleinigkeiten. An Deutschen Flughäfen kann man Brezeln und Brühwürste erstehen. In Spanien Schinkenbrötchen. Dann aber ist schon Schluss mit den marginalen Unterschieden.

So, wie man die gleichen Parfums rund um den Globus in der Duty Free Zone erstehen kann, wird derselbe Mampf angeboten, der sich vor allem durch global einheitliche Geschmacksfreiheit auszeichnet. weiterlesen …